Glossar

Unser Glossar erläutert Fachbegriffe und soll Ihnen das Verständnis unserer Texte, Publikationen und Geschäftsberichte erleichtern.

401(k)

Ein Rentensparprogramm in den USA, das vom Arbeitgeber unterstützt wird.

Aktienbeta

Die Abhängigkeit der Kursentwicklung eines Portfolios von der Kursentwicklung der Aktienmärkte. Ein hohes Beta suggeriert eine hohe Abhängigkeit.

Buyout (Large-, Mid-, Small-)

Sammelbegriff für Übernahmetransaktionen einzelner Unternehmensbereiche oder ganzer Unternehmen. Bei einer Finanzierung mit Hilfe erheblicher Mengen Fremdkapital spricht man von Leveraged-Buyout.Die Größeneinteilung erfolgt nach folgenden Maßstäben: Small-Buyout < 500 Millionen US-Dollar, Mid-Buyout 500 Millionen US-Dollar - 2 Milliarden US-Dollar, Large-Buyout > 2 Milliarden US-Dollar.

Collateralized Debt Obligations (CDOs)

Überbegriff für Finanzinstrumente, die zu der Gruppe der forderungsbesicherten Wertpapiere (Asset Backed Securities) und strukturierten Kreditprodukte gehören. CDOs bestehen aus einem Portfolio aus festverzinslichen Wertpapieren. Diese werden in drei Tranchen aufgeteilt: Senior Tranche, Mezzanine Tranche und die Equity Tranche. Das Ausfallrisiko steigt – aufgrund der nachrangigen Bedienung im Fall eines Ausfalls – mit sinkendem Rating, daher bietet die Equity Tranche als Ausgleich den höchsten Coupon. CDOs sind ein wichtiges Refinanzierungsmittel für Banken auf dem Kapitalmarkt.

Core-Strategie

Core-Strategien konzentrieren sich auf den Erwerb und die langfristige Bewirtschaftung von erstklassigen Liegenschaften mit stabilen Erträgen und niedrigen Mieterrisiken.

Credit Spreads

Dieser Ausdruck bezeichnet den Unterschied in Risikoprämien zweier Kreditinstrumente. Wenn Credit Spreads steigen, nehmen Risikoprämien zu und implizit gehen Investoren von einem Anstieg des Ausfallrisikos der Finanzinstrumente aus.

Decoupling-These

Die Annahme, dass sich die konjunkturellen Entwicklungen der Emerging-Markets-Länder wie China, Brasilien, Russland etc. von denen der Industrienationen trennen.

Deleveraging

Abbau der Fremdkapitalquote.

Distressed Debt

Investition in Unternehmen in Krisensituationen. Es werden Auffanglösungen zur Abwendung einer Insolvenz angeboten oder Unternehmen nach der Insolvenz neu strukturiert und mit Kapital ausgestattet.

Exitkanal

Bezeichnung für die verschiedenen Möglichkeiten des Ausstieges eines Investors aus seinem Investment. Hier können der freie Verkauf der Anteile, z. B. über einen Börsengang (IPO), die Übernahme durch einen strategischen Investor (Trade Sale) oder der Verkauf der Anteile an einen anderen Finanzinvestor (Secondary) stattfinden.

Financial Engineering

Das Zerlegen von Finanztiteln in ihre Grundelemente, um sie dann entsprechend den Anforderungen einer neuen Finanzierungsstruktur wieder zusammenzufügen. Bei Private Equity ist ein Kennzeichen insbesondere die optimale Ausnutzung von Fremdkapital.

Fundraising

Einwerben von Eigenkapitalzusagen für einen Private-Equity-Fonds.

Hedgefonds

Bei Hedgefonds handelt es sich in der Regel um private Anlagegemeinschaften, die an den globalen Kapitalmärkten agieren und einen raschen Vermögenszuwachs anstreben. Der Hedgefonds-Manager ist oftmals aktiver Teilhaber und ist zu einem signifikanten Teil an dem Hedgefonds beteiligt. Aus regulatorischen und steuerlichen Gründen handelt es sich bei Hedgefonds zumeist um Offshore-Investments. Sie sind in der Wahl der Märkte sowie der Investmentstrategien sehr flexibel und bedienen sich bei ihren Investments moderner Instrumente des Finanzmanagements, die privaten Anlegern weitgehend vorenthalten bleiben. Durch diese Techniken können sie von steigenden und fallenden Kursen profitieren.

High-Yield-Kredite

Kredite, die von Ratingagenturen unter Investment Grade eingestuft werden. Nach den Richtlinien von Standard & Poor’s sind Anleihen unter einem Rating BBB– „spekulativ“ und als High-Yield einzustufen. Sie zeichnen sich durch hohe Risikoprämien und ein erhöhtes Ausfallrisiko aus.

Immobilien

Die Anlageklasse Immobilien, sog. Real-Estate-Investitionen, hat eine lange Tradition bei Privatanlegern und im institutionellen Asset-Management. Niedrige Korrelationen zu den anderen Anlageklassen und innerhalb der Anlageklasse Real Estate können zu einer Optimierung der Rendite-Risiko-Struktur des Portfolios führen. Die niedrige Schwankungsbreite der jährlichen Renditen kann zudem zu einer Stabilisierung des Portfolios führen. Durch die positive Korrelation zu der Inflation dienen Real-Estate-Allokationen in einem Portfolio zudem als „Inflationshedge“. Bei Immobilieninvestitionen können die beiden Hauptstrategien Core und Opportunistic unterschieden werden. Während sich die einkommensorientierte Core-Strategie auf die passive Verwaltung von Immobilien konzentriert, steht bei der Opportunistic-Strategie die Wertschöpfung, also die aktive Mehrwertschaffung im Zuge einer Entwicklung oder Umstrukturierung der Immobilie im Vordergrund.

Initial Public Offering (IPO)

Erstmaliges öffentliches Angebot von Aktien am Primärmarkt. Unter Initial Public Offering versteht man den Börsengang eines Unternehmens.

IRR-Rendite

Der Renditebegriff basiert auf der sog. IRR-Methode (IRR = Internal Rate of Return). Dies ist eine Methode zur Ermittlung der Verzinsung des rechnerisch in einer Beteiligung gebundenen Kapitals. Berücksichtigt wird neben der Höhe der Zu- und Abflüsse des Kapitals auch dessen zeitliche Bindung. Diese Form der Renditeberechnung ist mit sonstigen Renditeberechnungen anderer Kapitalanlagen, bei denen keine Änderung des gebundenen Kapitals eintritt (z. B. festverzinsliche Wertpapiere), im Allgemeinen nicht unmittelbar vergleichbar. Ein Vergleich ist nur unter Einbezug des jeweils durchschnittlich gebundenen Kapitals, bezogen auf die Vermögensanlage/ Kapitalanlage, des Gesamtertrags und der Anlagedauer der jeweiligen Investition möglich.

ITraxx-Crossover

Der iTraxx-Crossover-Index beinhaltet ca. 50 liquide Kreditderivate zum Handeln von Ausfallrisiken von Krediten (CDS) aus Europa. Die zugrunde liegenden Unternehmen müssen dabei ein Rating von BBB– (S&P/Fitch) oder schlechter haben. Somit gibt der Index die Risikoprämie zur Absicherung von Krediten schlechter Bonität wieder.

Kauf-Multiple

Kaufpreis eines Portfolio-Unternehmens als Multiplikator des EBITDA (earnings before interest, taxes, depreciation and amortization).

Leerverkäufe

Aktien von einem Broker leihen und dann am Markt verkaufen, mit dem Ziel, die Aktien später zu einem günstigeren Preis zurückzukaufen und dem Verleiher wiederzugeben.

Leverage

Die Aufnahme von Fremdkapital zum Multiplizieren der Erträge von Eigenkapital wird auch als Leverage bezeichnet. Zu beachten ist dabei, dass sich nicht nur positive Erträge vervielfältigen, sondern auch Verluste. Durch die Hebelkosten sind gehebelte Portfolios schwerer von Verlustphasen betroffen als ungehebelte Investments.

Leveraged Loans

Diese Kredite werden von Banken und anderen Investoren zur Verfügung gestellt, wenn ein Unternehmen ein Unterfangen nicht nur mit Eigenkapital angehen, sondern auch Fremdfinanzierung in Anspruch nehmen will. Firmenübernahmen zum Beispiel werden oft nicht in vollem Umfang von den Käufern getragen. Somit entsteht eine Hebelwirkung auf das Eigenkapital und sowohl Rendite- als auch Verlustchancen steigen.

Mergers and Acquisitions (M&A)

Fusionen und Erwerbe von Unternehmen.

Mezzanine

Mezzanine sind hybride Finanzierungsmittel, die sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Grundsätzlich wird zwischen eigenkapitalgeprägtem „Equity Mezzanine Capital“ (Junior Mezzanine) und fremdkapitalorientiertem „Debt Mezzanine Capital“ (Senior Mezzanine) unterschieden. In Deutschland gebräuchliche Formen der Ausreichung sind stille Beteiligungen, partiarische Darlehen, Gesellschafterdarlehen oder Genussscheine. Mezzanine füllen die Finanzierungslücke zwischen Fremd- und Eigenkapital in der Kapitalstruktur.

Opportunistic-Strategien

Opportunistic-Strategien beinhalten die Weiterentwicklung oder Neupositionierung von Liegenschaften mit der Absicht eines mittelfristigen Verkaufs.

PIPEs (Private Investments in Public Equity)

Kauf von öffentlich gehandelten Unternehmensanteilen durch einen Investor mit einem Abschlag zu dem aktuellen Marktwert. Ziel ist die Kapitalaufnahme durch das gelistete Unternehmen. Der Vorteil liegt in der Zeit- und Kosteneffizienz im Vergleich zu traditionellen Finanzierungsformen. PIPEs kommen meist bei Unternehmen zum Einsatz, die Probleme bei der traditionellen Eigenkapitalfinanzierung haben.

Private Debt

Privat platzierte Fremdkapital- und Mezzanine-Kapital- Finanzierungen.

Private Equity

Private Equity ist die mittel- bis langfristige Finanzierung von nicht börsennotierten Unternehmen in einer entscheidenden Phase ihrer Entwicklung mit Eigenkapital. Bei Bedarf wird für das finanzierte Unternehmen Managementunterstützung zur Verfügung gestellt. Das Ziel der Investoren ist es, den Wert des Unternehmens zu steigern und somit einen Gewinn, der durch die von vornherein geplante Veräußerung der Beteiligung entsteht, zu realisieren. Prominente Beispiele für ehemalige Private-Equity-Beteiligungsunternehmen sind Google, Yahoo und Microsoft. Nachdem Private Equity in den angelsächsischen Ländern bereits seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird, entdeckten in den letzten Jahren auch deutsche Investoren die Attraktivität von Private Equity. Ein Großteil davon entfällt nach wie vor auf institutionelle Anleger, die diesem Anlagesegment aufgrund seines hohen Wertschöpfungspotenzials besondere Beachtung schenken. Die hohen Renditechancen von Private Equity erschließen sich aber auch in zunehmendem Maße privaten Anlegern. Ihnen wird durch Dachfonds mit relativ niedrigen Mindestanlagen die Beteiligung an Private Equity ermöglicht.

Real Estate Investment Trusts

Real Estate Investment Trust („REIT“) wird zutreffend mit Immobilien-Aktiengesellschaft mit börsennotierten Anteilen übersetzt. Es handelt sich um Kapitalgesellschaften, die sich bevorzugt mit Immobilienbesitz und Immobilienverwaltung befassen oder den Erwerb von Immobilien finanzieren.

Rohstoffe

Bei der Anlageklasse Rohstoffe, den sog. Commodities, handelt es sich um eine Investition in reale Werte. Aufgrund der physischen Existenz dieser Rohstoffe und den sich daraus ergebenden Problemen, wie bspw. der Lagerhaltung, erfolgt der Zugang zu dieser Anlageklasse in der Regel über Termingeschäfte, sog. Futures. Eine einfachere und effizientere Zugangsmöglichkeit bietet sich für Anleger über namhafte Coomodity-Indizes. Die bekanntesten hier sind der Rogers International Commodity Index der Investmentlegende Jim Rogers und der Goldman Sachs Commodity Index des US-amerikanischen Finanzdienstleisters. Rohstoffe gelten zum einen als alternative Investments, da sie historisch betrachtet eine geringe Korrelation zu den traditionellen Anlageklassen, wie Aktien und Renten aufweisen. Zum anderen bieten Rohstoffe aufgrund der Tatsache, dass sie ein wichtiger Bestandteil der Inflationsberechnung sind, einen partiellen Inflationsschutz. Diese Eigenschaften machen Commodities unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten zu einem wichtigen Bestandteil in der Asset Allokation.

Secondaries

Ausstieg eines Finanzinvestors aus einem Investment, z. B. wenn der Fonds liquidiert wird. Die Anteile werden an einen anderen Finanzinvestor verkauft. Senior Debt Vorrangiges Fremdkapital. Nachrangiges Fremdkapital bezeichnet man als Junior Debt.

TED Spread

Die Kursunterschied zwischen dem 3-Monats-US-Libor und dem Ertrag von 3-Monats-US-Staatsanleihen. Dient als Indikator für das Leihverhalten von Banken, da diese sich im Normalfall das Geld zu ähnlichen Konditionen untereinander leihen.

Track Record

Erfolgs- und Erfahrungsgeschichte einer Beteiligungsgesellschaft bzw. eines Unternehmens und seines Managements.

Trade Sales

Verkauf von Anteilen oder Vermögenswerten eines Unternehmens an einen strategischen Investor, z. B. einen Wettbewerber.

Venture Capital

Venture Capital ist Wagniskapital, das im Wege von Beteiligungen an Unternehmen mit neuen Produkten und Verfahren mit guten Zukunftsperspektiven und Gewinnaussichten eingesetzt wird.